Ein weiterer wichtiger Vorteil: Selbst wenn die Mäuse zwei Pflaster erhielten statt nur einem, gab es keine Überdosierung des Insulins, wie die Forscher berichten. Weil die Bläschen nur freigesetzt werden, wenn der Blutzuckerspiegel erhöht ist, bleibt das überflüssige Pflaster in einem solchen Fall einfach inaktiv. "Die in vivo-Tests zeigten, dass die mit den Insulin-Bläschen geladenen Mikronadeln nicht nur auf den Blutzucker reagierten, sie minimierten auch effektiv das Risiko einer Hypoglykämie", so Yu und seine Kollegen.
Hoffnung auf Einsatz auch beim Menschen
"Dieses intelligente Insulin-Pflaster mit seinem neuartigen Auslöse-Mechanismus bietet eine Chance für einen in sich geschlossenen Insulin-Lieferanten, der schnell reagiert, schmerzfrei ist und sicher", so Yu und seine Kollegen. "Wenn wir es schaffen, dass es auch beim Menschen gut funktioniert, dann wäre das ein echter Durchbruch." Als nächstes müssen nun weitere Tierversuche folgen, bevor das Pflaster auch bei Menschen ausprobiert werden kann.
Aber die Wissenschaftler sind sehr zuversichtlich, dass ihr Prinzip auch bei Diabetes-Patienten funktioniert. Weil Mäuse weniger sensibel auf Insulin reagieren als Menschen, vermuten sie, dass das Pflaster beim Menschen sogar noch länger wirken könnte als neun Stunden. "Unser Ziel ist es, ein intelligentes Insulinpflaster zu entwickeln, dass die Patienten nur alle paar Tage wechseln müssen", erklärt Yu. (Proceedings of the National Academy of Sciences, 2015;
doi: 10.1073/pnas.1505405112)
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