Netzhauterkrankung
(Retinopathie) und Erblindung als Folge von Diabetes mellitus
Zu den Spätfolgen von Diabetes mellitus gehört die
Erkrankung der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie). Besonders häufig sind
hiervon die Augen, genauer gesagt die Netzhaut, betroffen. Die entstehenden
Schäden nennt man diabetische Retinopathie (Retina
= Netzhaut, pathie = Krankheit).
Erblindung als Folge von Diabetes mellitus
In Deutschland ist Diabetes mellitus
immer noch die häufigste Ursache für Erblindung. Typ-1-Diabetiker sind
wesentlich häufiger von einer Retinopathie betroffen: Nach 15 Jahren leiden
über 90 Prozent an einer Retinopathie. Bei Typ-2-Diabetikern findet man bei 36
Prozent Veränderungen an der Netzhaut, wenn erstmals Diabetes festgestellt wird.
Der weitere Verlauf hängt vom Verlauf der Diabeteserkrankung ab.
Die diabetische Retinopathie kann unterschiedlich schwer verlaufen
Bei der diabetischen Retinopathie bilden
sich zu Beginn, im Stadium der
nicht prolifertativen Retinopathie, kleine Aussackungen, so genannte
Mikroaneurysmen an den Kapillaren der Netzhaut. Diese kommen durch Ablagerungen
aus Zucker, Eiweißen und Fetten (Plaques) zustande. Diese Plaques können
einreißen und das Gefäß verschließen. Schreitet die Erkrankung fort so bilden
sich bei derproliferativen Retinopathie außerdem neue Blutgefäße an der
Netzhaut. Als Folge können Blutungen oder kleine Infarkte an der Netzhaut oder
am gelben Fleck (Makula) auftreten, die diabetische Makulopathie. Häufig
auftretende Blutungen und Infarkte können dann zu einer Netzhautablösung und
zur Erblindung führen. Netzhautablösungen können sich durch „Lichtblitze“ oder
„Rußregen“ bemerkbar machen.
Die diabetische Retinopathie verläuft jedoch lange Zeit ohne Symptome, obwohl schon erhebliche Veränderungen an der Netzhaut sichtbar sein können. Da fortgeschrittene Veränderungen eine deutlich schlechtere Prognose haben, ist ein frühes Erkennen durch den Augenarzt äußerst wichtig.
Die diabetische Retinopathie verläuft jedoch lange Zeit ohne Symptome, obwohl schon erhebliche Veränderungen an der Netzhaut sichtbar sein können. Da fortgeschrittene Veränderungen eine deutlich schlechtere Prognose haben, ist ein frühes Erkennen durch den Augenarzt äußerst wichtig.
Behandlung der Retinopathie
Für die Behandlung bzw.
Vorbeugung der Retinopathie spielt
eine gute Diabeteseinstellung eine grundlegende Rolle. Zusätzliche
Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen sollten
ausgeschaltet werden. Daneben scheinen sich ACE-Hemmer günstig auf das
Fortschreiten einer Retinopathie auszuwirken.
Operative Behandlungen
Seit einigen Jahren steht die
Laserbehandlung als erfolgversprechende Maßnahme zur Verfügung. Es wird dabei
versucht, veränderte Blutgefäße am Augenhintergrund zu veröden und damit
Blutungen vorzubeugen. Somit kann eine Verschlechterung der Sehleistung
aufgehalten werden. Die Durchführung erfolgt in lokaler Betäubung und kann in
der Regel ambulant vorgenommen werden. Bei schwerwiegenden Veränderungen an der
Netzhaut kann eine Vitrektomie in Betracht kommen. Bei dieser Operation werden
Glaskörperblutungen und Gewebewucherungen entfernt und die Netzhaut wieder
angelegt.
Info
Deshalb: Nehmen Sie unbedingt alle
Untersuchungstermine wahr, die Sie mit Ihrem Arzt im Gesundheits-Pass Diabetes festgehalten haben.
Folgendes Schema gilt für augenärztliche Kontrolluntersuchungen:
·
Bei
Typ-1-Diabetikern Erstuntersuchung in der Regel nach dem fünften
Erkrankungsjahr beziehungsweise nach dem elften Lebensjahr, danach jährlich
·
Bei
Typ-2-Diabetikern Erstuntersuchung sofort nach Diagnosestellung, danach jährlich
·
Wenn
bereits eine Retinopathie vorliegt legt der Augenarzt die Kontrollintervalle
fest.
Ruboxistaurin schützt kleine Blutgefäße
Studien prüfen momentan den Einsatz
von Ruboxistaurin zur Behandlung von diabetischen Folgeschäden an kleinen
Blutgefäßen (Mikroangiopathie). Der Wirkstoff hemmt das Enzym Proteinkinase
C-beta, das bei Diabetikern häufig überaktiv ist und zu Schäden an kleinen
Blutgefäßen beiträgt. Ruboxistaurin hat in den Studien das Fortschreiten des
Sehverlusts bei Patienten mit diabetischer Retinopathie verzögert. Es gibt auch
Hinweise darauf, dass Ruboxistaurin diabetesbedingte Nerven- und Nierenschäden
verhindern oder verzögern könnte.
Quelle: vitanet.de
Quelle: vitanet.de
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