Egal ob Schwarzwald oder
Karibik: Mit unseren Tipps bleiben Sie im Urlaub gesund. Vier Reisetypen und
welche Probleme bei ihnen häufig auftreten
Diabetes Mellitus: So klappt der Urlaub mit Diabetes
1. Mit dem Auto in den
Schwarzwald
Daheim ist es doch am
schönsten! Jeder dritte Bundesbürger verbringt laut Deutschem Reiseverband
e. V. den Urlaub im eigenen Land. Und reist bevorzugt mit dem Auto an. Was bei
Diabetes durchaus Vorteile hat – weil man problemlos alles mitnehmen kann, was
man täglich benötigt. Aber nicht vergessen: Teststreifen, Messgerät und Insulin
sollten kühl und schattig gelagert werden, also keinesfalls unter Heck- oder
Windschutzscheibe der prallen Sonne ausgesetzt. "Der kühlste Ort ist
unter dem Sitz", sagt der Diabetologe und Reisemediziner Dr. Peter Klasen
aus Köln.
Insulinvorräte können Sie in einer Kühlbox
verstauen, die an den Zigarettenanzünder angeschlossen wird. Ebenfalls
geeignet: eine Box mit gefrorenen Kühlakkus. "Am besten schlagen Sie das
Insulin in ein dickes Handtuch ein", rät Klasen. So kann es nicht
gefrieren.
Wenn Sie selbst am Steuer sitzen, sollten Sie alle zwei Stunden pausieren, Ihren Blutzucker messen und die Werte dokumentieren. Sollten Sie unterzuckern, dürfen Sie erst weiterfahren, wenn sich die Werte normalisiert haben.
Wenn Sie selbst am Steuer sitzen, sollten Sie alle zwei Stunden pausieren, Ihren Blutzucker messen und die Werte dokumentieren. Sollten Sie unterzuckern, dürfen Sie erst weiterfahren, wenn sich die Werte normalisiert haben.
Tipp: Wer wandern geht, bewegt sich womöglich mehr als im
Alltag. Dann brauchen Sie vielleicht eine geringere Dosis an blutzuckersenkenden
Tabletten oder Insulin.
Am besten sprechen Sie vor Ihrem Urlaub mit dem Arzt, ob und wie die Dosis
Ihrer Medikamente angepasst werden sollte.
2. Mit dem Flieger
nach Spanien
Diabetes Mellitus: So klappt der Urlaub mit Diabetes |
Egal ob Malaga, Madrid
oder Mallorca: Spanien, das liebste Auslandsreiseziel der Deutschen, lässt sich
mit dem Flieger in wenigen Stunden erreichen. "Packen Sie Ihren
Diabetesbedarf ins Handgepäck", rät Dr. Peter Klasen. Schon deshalb, weil
aufgegebenes Gepäck verloren gehen oder verspätet ankommen kann.
Insulin muss bei Flugreisen nicht in den für
Flüssigkeiten vorgeschriebenen Beutel. Sie können es in einer Kühltasche aus
der Apotheke verstauen. Lassen Sie sich für die Sicherheitskontrolle vom Arzt
ein Attest auf Deutsch und Englisch über Ihren Diabetesbedarf geben.
Noch ein Tipp für
Strandurlauber: Bei Hitze nimmt die Hautdurchblutung zu. Dadurch kann
gespritztes Insulin schneller wirken. "Statt direkt von der Sonnenliege
zum Mittagessen zu gehen: Bleiben Sie besser 10 bis 15 Minuten im Schatten,
bevor Sie das Mahlzeiteninsulin spritzen", rät Experte Klasen. Und nicht
vergessen: Teststreifen, Insulin und Messgerät vor Hitze schützen.
3. Kreuzfahrt über
Meer und Flüsse
Mehr als 2,2 Millionen
Bundesbürger buchten laut internationalem Kreuzfahrtverband CLIA im vergangenen
Jahr eine Kreuzfahrt. Besonderer Vorteil: Große Schiffe haben für Notfälle
einen eigenen Schiffsarzt und eine Apotheke. Zusätzliche Sicherheit also für
Menschen mit Diabetes. Allerdings sollte man sich nicht darauf verlassen, dass
es an Bord jedes gewünschte Medikament gibt. Deshalb gilt auch hier: Nehmen Sie
ausreichend Medikamente und Blutzuckerteststreifen für die Reise mit. Und
packen Sie alles in Ihr Handgepäck. Denn wie vor einem Flug müssen Sie Ihren
Koffer beim Einchecken abgeben. Er wird Ihnen zwar später auf die Kabine
gebracht, vielleicht klappt aber etwas nicht, oder Sie benötigen Ihre
Medikamente schon vorher. Auch die Sicherheitskontrollen ähneln denen am
Flughafen. Nehmen Sie wie bei Flugreisen ein ärztliches Attest über Ihren
Diabetesbedarf mit. Am besten klären Sie zuvor auch, wo Sie Ihren
Insulinvorrat lagern können – zum Beispiel in der Minibar im Zimmer oder im
Kühlschrank im Bordhospital.
Tipp: Auf Traumschiffen ist die Versuchung groß, es sich
stundenlang auf der Sonnenliege bequem zu machen, Cocktails zu schlürfen und im
Bordrestaurant zu schlemmen. Damit sich das nicht zu sehr auf der Waage
rächt: Nutzen Sie ruhig die Sportmöglichkeiten an Bord. Zum Beispiel die
Laufbahn mit Rundumseeblick. Oder den Bordpool mit Blick aufs Meer.
Vor der Reise abklären
Ausreichend geimpft? Klären Sie ca. sechs Wochen vor der Reise, ob Sie
Impfungen oder Medikamente (etwa zur Malaria-Vorbeugung) brauchen. Nehmen Sie
Ihren Impfpass mit. "Diabetiker sollten gegen Grippe, Pneumokokken
(spätestens ab 60) und Hepatitis A und B geimpft sein", rät Diabetologe
und Reisemediziner Dr. Peter Klasen aus Köln.
Ausreichend versichert? Die Kassen zahlen zwar Behandlungen in allen EU- und
vielen weiteren Ländern. Aber manches, etwa ein Rücktransport, ist ausgeschlossen.
Eine Auslandsreise-Krankenversicherung schließt die Lücke. Bei chronischen
Krankheiten wie Diabetes gibt es aber oft Beschränkungen. Daher vor Abschluss
unbedingt die Vertragsbedingungen prüfen.
Ausreichend versorgt? Nehmen Sie zur Sicherheit doppelt so viel
Teststreifen, Insulin und/oder Tabletten mit, wie Sie für die Reisedauer
eigentlich brauchen. Denken Sie auch an ein Ersatzmessgerät, einen Ersatzpen
bzw. eine Ersatzpumpe. Notieren Sie die Wirkstoffnamen Ihrer Medikamente, falls
Sie unterwegs Ersatz organisieren müssen.
von Daniela Pichleritsch
Quelle: diabetes-ratgeber.net
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen