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    Freitag, 5. August 2016

    Diabetes Mellitus Typ 3

     Diabetes Typ 3

    Diabetes Typ 3

    Mit dem Begriff Diabetes Typ 3 werden verschiedene Formen des Diabetes mellitus zusammengefasst, die sich nicht eindeutig dem Typ 1 oder 2 zuordnen lassen. Der Diabetes Typ 3 beruht meist auf einer Zerstörung von Bauchspeicheldrüsengewebe durch andere Erkrankungen und einem daraus resultierenden Insulinmangel. Er kann jedoch auch eine Vielzahl weiterer Ursachen haben. Lesen Sie hier alles über Diabetes Typ 3!

    Was ist ein Diabetes Typ 3?

    Unter einem Diabetes Typ 3 werden zahlreiche Formen des Diabetes mellitus zusammengefasst, die sich nicht den „klassischen“ Formen von Typ 1 oder 2 zuordnen lassen. Zu den Ursachen zählen:
    • eine Schädigung der Bauchspeicheldrüse (pankreopriver Diabetes)
    • genetische Veränderungen
    • hormonelle Ursachen
    • Virusinfektionen

    Diabetes Typ 3: Pankreopriver Diabetes

    Von den verschiedenen Formen des Diabetes mellitus Typ 3 ist der sogenannte pankreoprive Diabetes am häufigsten. Pankreopriv bedeutet, dass die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) aufgrund einer Schädigung nicht mehr ausreichend Insulin produzieren kann. Bevor jedoch die Hormonfunktion (endokrine Funktion) beeinträchtigt ist, haben Betroffene in der Regel bereits Beschwerden mit der Verdauung, weil in der erkrankten Bauchspeicheldrüse die Produktion der Verdauungsenzyme (exokrine Funktion) zuerst abnimmt.
    Erst im weiteren Verlauf der Erkrankung verliert die Bauchspeicheldrüse zunehmend auch die Fähigkeit, ausreichend Insulin zu bilden. Für die Schädigung der Bauchspeicheldrüse kommen verschiedene Ursachen in Betracht:
    Diabetes Typ 3



    Entzündung oder operative Entfernung der Bauchspeicheldrüse

    Eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (chronische Pankreatitis) kann zu einer massiven Gewebeschädigung führen und dadurch den Diabetes Typ 3 verursachen. Die mit Abstand häufigste Ursache für die chronische Pankreatitis ist chronischer Alkoholkonsum.
    Auch die operative Entfernung von Pankreasgewebe bei einem Tumorleiden kann durch den Gewebeverlust einen Diabetes Typ 3 mit Insulinmangel auslösen. Am häufigsten tritt ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse am sogenannten Pankreaskopf auf. Dort finden sich aber vor allem Zellen, welche Verdauungsenzyme produzieren. Die Insulin-produzierenden Zellen sind eher im Pankreaskörper- und Pankreasschwanz lokalisiert. Wenn der Tumor im Pankreaskopf entfernt wird, muss die Insulinproduktion also nicht zwingend beeinträchtigt sein.
    Bei einer Entfernung von Teilen der Bauchspeicheldrüse kann es auch zu einer Entfernung der Glukagon-produzierenden A-Zellen der Bauchspeicheldrüse kommen. Dadurch ist die Blutzuckerregulation ebenfalls gestört. Glukagon wird bei niedrigem Blutzucker ausgeschüttet, um den Blutzuckerspiegel wieder anzuheben. Ist dies nicht möglich, droht eine lebensgefährliche Unterzuckerung (Hypoglykämie). Diabetiker, die Insulin spritzen, müssen bei einem Glukagonmangel besonders vorsichtig sein, da bei ihnen eine zu hohe Insulindosis nicht mehr durch den körpereigenen Regulationsmechanismus des Glukagons abgefangen werden kann.

    Diabetes Typ 3 bei Stoffwechselerkrankungen

    Die Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose (Zystische Fibrose) geht mit einer Zähflüssigkeit von Körpersekreten einher. Auch die in der Bauchspeicheldrüse produzierten Verdauungsenzyme sind durch die Erkrankung besonders dickflüssig und „verkleben“ die Bauchspeicheldrüse. Der Sekretstau kann ebenfalls zu einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung führen, wodurch die Insulinproduktion in Mitleidenschaft gezogen wird und sich ein Diabetes Typ 3 entwickeln kann.
    Bei einer anderen Stoffwechselerkrankung, der Hämochromatose, wird vermehrt Eisen über den Darm aufgenommen. Dies führt zu einer Eisenüberladung vieler Organe des Körpers. In der Bauchspeicheldrüse führt eine übermäßige Eisenablagerung zu einer Gewebeschädigung, wodurch ein Diabetes Typ 3 entstehen kann. Die Betroffenen weisen oftmals eine sehr braune Hautpigmentierung auf, weshalb man bei einer Kombination mit einem Diabetes Typ 3 hier auch von einem sogenannten „Bronze-Diabetes“ spricht.

    Diabetes Typ 3 – genetische Ursachen

    Verschiedene genetische Ursachen können dazu führen, dass ein Diabetes Typ 3 entsteht. Dabei kann sowohl die Produktion des Insulins betroffen sein, als auch die Insulinwirkung:

    Genetische Erkrankungen mit unzureichender Insulinproduktion

    Zu dieser Gruppe gehören die Diabetesformen MODY und LADA. Es handelt sich dabei um seltene Diabetes-Formen, die häufig fälschlicherweise zunächst als Diabetes vom Typ 1 und Typ 2 diagnostiziert werden. Sie fallen meist dadurch auf, dass die Symptome für das jeweilige Erkrankungsalter ungewöhnlich sind. Auch bei der Trisomie 21 kann ein Diabetes Typ 3 auftreten.
    MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young): Etwa ein bis zwei Prozent der Diabetiker erkranken an einem MODY. Dabei treten Symptome, die typischerweise bei Patienten mit einem Diabetes vom Typ 2 zu finden sind, bei jüngeren Patienten vor dem 25. Lebensjahr auf. Meist sind diese jungen Patienten auch nicht übergewichtig, wie dies häufig bei Typ-2-Diabetikern der Fall ist. Außerdem sind bei einem MODY meist auch keine Autoantikörper nachweisbar, die für einen Diabetes vom Typ 1 typisch sind. Es handelt sich damit also um Sonderform des Diabetes, die daher dem Diabetes Typ 3 zugeordnet wird.
    Es sind derzeit elf verschiedene MODY-Typen bekannt, die nach der ursächlichen genetischen Veränderung unterschieden werden. Allen haben gemeinsam, dass die Insulin-produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigt sind und daher nicht ausreichend Insulin produzieren können. Da es sich um einen Gendefekt handelt, tritt der MODY-Diabetes familiär gehäuft auf.
    Es ist von großer Bedeutung, den MODY von einem Typ-1-Diabetes zu unterscheiden. Der MODY verläuft schleichend und die Körperzellen reagieren noch auf das ausgeschüttete Restinsulin. Bei einer vermehrten Zuckeraufnahme im oralen Glukosetoleranz Test (oGTT) zeigt sich dabei ein Insulinanstieg. Im Gegensatz zum Typ 1 Diabetes neigen die Patienten nicht zu einer Übersäuerung des Körpers (Ketoazidose), da der Körper noch Restmengen an Insulin produziert.
    In der Regel benötigen die Patienten anfangs noch keine Insulinspritzen. Durch den schleichenden Verlauf kann diese Diabetes-Typ-3-Form durch eine richtige Ernährung sowie antidiabetische Medikamente in Tablettenform kontrolliert werden. Im weiteren Verlauf können eventuell kurzwirksame Insuline kurz vor einer Mahlzeit notwendig werden.
    LADA (Late autoimmune diabetes with adult onset) Diabetes: Der sonst im Kindes- und Jugendalter auftretende Typ-1-Diabetes tritt bei dieser Form später als üblich, nämlich erst im Erwachsenenalter, auf. Dabei finden sich wie beim typischen Typ-1-Diabetes ebenfalls Autoantikörper gegen die Insulin-produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, die das Gewebe zerstören und einen absoluten Insulinmangel verursachen.
    Die Ursachen für den LADA sind nicht abschließend geklärt. Sicher scheint jedoch zu sein, dass die Gene dabei einen großen Stellenwert besitzen. Wie auch beim Diabetes vom Typ 1 scheint besonders das HLA-System (Humanes Leukozytenantigen-System) involviert zu sein. Es bezeichnet eine Gruppe von Genen, die an der Regulation des Immunsystems maßgeblich beteiligt sind. Neben genetischen Ursachen sind aber vermutlich auch Umwelteinflüsse, zum Beispiel Infektionen mit bestimmten Viren, ein entscheidender Auslöser für den LADA.

    Diabetes Typ 3 bei Trisomie 21

    Menschen mit Trisomie 21 (Down Syndrom) erkranken besonders häufig an einem Typ 3 Diabetes. Die genauen Ursachen sind noch nicht identifiziert worden.

    Genetische Erkrankungen mit einem Defekt der Insulinwirkung

    Zu diesen Diabetes-Typ-3-Formen zählen unter anderem das Insulinresistenz-Typ-A-Syndrom und der Lipatrophische Diabetes (Lawrence Syndrom). Es handelt sich um sehr seltene genetische Defekte, bei denen das Körpergewebe eine sehr stark ausgeprägte Insulinresistenz aufweist und stark erhöhte Blutzuckerspiegel entstehen. Insulinresistenz bedeutet, dass das Insulin an seinen Zielzellen nicht richtig wirken kann.
    Insulinresistenz Typ A-Syndrom: Es zeichnet sich durch eine sehr stark ausgeprägte Insulinresistenz, Hautveränderungen (Acanthosis nigrans), eine Veränderung des Unterhautfettgewebes ohne Übergewicht (Lipodystrophie) und bei Frauen einen Überschuss an männlichen Hormonen (Hyperandrogenismus) aus. Es gibt bisher keine adäquate Therapie, um diese Diabetes-Typ-3-Form zu heilen.
    Lipatrophischer Diabetes (Lawrence Syndrom): Es handelt sich um eine extrem seltene Erkrankungsform, von der weltweit nur rund 100 Menschen betroffen sind. Aus bisher ungeklärten Gründen leiden die Patienten ebenfalls unter einer starken Insulinresistenz. Im Laufe der Erkrankung nimmt das Unterhautfettgewebe bei den Betroffenen auffallend stark ab (Lipoatrophie). Eine Heilung dieser Diabetes Typ 3-Form ist bislang nicht möglich.

    Diabetes Typ 3 – hormonelle Ursachen

    Ein Diabetes Typ 3 kann ebenfalls im Rahmen anderer Hormonerkrankungen auftreten, bei denen das Regulationssystem des Körpers gestört ist. Dazu gehören zum Beispiel das Cushing-Syndrom und die Akromegalie.

    Diabetes Typ 3 bei Cushing-Syndrom

    Beim Cushing-Syndrom leidet der Patient an einem Überschuss an körpereigenem Kortison. Kortison ist ein lebenswichtiges Hormon, das in Stresssituationen vermehrt ausgeschüttet wird. Es erhöht den Blutzuckerspiegel und stellt Energie im Körper bereit, indem es den Abbau von Fettgewebe (Lipolyse) und Proteinen (Proteinolyse) stimuliert. Durch den damit erhöhten Blutzuckerspiegel wird die Bauchspeicheldrüse kontinuierlich zur Insulinproduktion angeregt. Dies führt nach einiger Zeit zu einem verminderten Ansprechen der Zellen auf Insulin (Insulinresistenz) und somit zu einem Diabetes Typ 3.
    Ein erhöhter Kortisonspiegel im Blut kann auch die Folge einer Medikamenteneinnahme sein. Die verschiedenen Kortisone sind eine wichtige Therapie bei vielen Entzündungen und Krankheiten des Immunsystems. Während eine niedrige Dosis und eine kurze Einnahmedauer meist keinerlei Nebenwirkungen verursacht, ist eine langfristige, hochdosierte Einnahme mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden. Dazu gehört unter anderem auch die Entwicklung eines Diabetes Typ 3.
    Häufig verschwindet die diabetische Stoffwechsellage, wenn das Kortison wieder abgesetzt wird. Doch Vorsicht: Längerfristig eingenommenes Kortison darf niemals spontan abgesetzt werden, sondern muss langsam ausgeschlichen werden. Ansonsten droht ein lebensgefährliches Nebennierenrindenversagen.

    Diabetes Typ 3 bei Akromegalie

    Bei der Akromegalie kommt es zu einem Überschuss an Wachstumshormon. Dieses Hormon führt zu einer gesteigerten Zuckerneubildung in der Leber (Glukoneogenese), wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt. Zudem begünstigt das Wachstumshormon eine Insulinresistenz der Zellen, was ebenfalls zu einem Diabetes Typ 3 führen kann. In den meisten Fällen ist ein gutartiger Tumor der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) für den Überschuss am Wachstumshormon verantwortlich.  

    Diabetes Typ 3 durch Virusinfektionen

    In seltenen Fällen können auch bestimmte virale Infektionen einen Diabetes Typ 3 verursachen. Gefährdet sind in erster Linie ungeborene Kinder, auf die von der Mutter Viren übertragen werden können. Bei einer Infektion mit diesen Viren wird die Bauchspeicheldrüse angegriffen.

    Angeborene Röteln-Infektion

    Als angeborene (kongenitale) Röteln-Infektion bezeichnet man eine Übertragung der Röteln-Viren von der Mutter auf das ungeborene Kind während der Schwangerschaft. Bei einer Infektion nach dem ersten Trimenon kann es zu Funktionsstörungen einzelner Organe kommen, wobei die Röteln-Viren eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) verursachen können und somit ein Insulinmangel entstehen kann, der zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel und damit Diabetes Typ 3 führt.

    Zytomegalie Virus Infektion

    Das Zytomegalie-Virus (CMV, Humanes Herpes Virus 5) gehört zur Gruppe der Herpesviren und ist weltweit sehr weit verbreitet. Das CMV kann zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) führen. Die Bauchspeicheldrüsenentzündung kann bei Zerstörung der Zellen wiederum zu einem Insulinmangel und einem daraus resultierenden Diabetes Typ 3 führen.

    Coxsackie-Viren-Infektion

    Eine Infektion mit dem Coxsackie-Virus bewirkt eine Antikörperbildung gegen das Virus. Da das Coxsackie-Virus große strukturelle Ähnlichkeiten mit dem durch Insulin-produzierende Betazellen der Bauchspeicheldrüse hergestellten Enzym Glutaminsäuredecarboxylase (GAD) hat, können die Antikörper auch die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse angreifen und einen Diabetes Typ 3 mit Insulinmangel bewirken.

    Quelle: netdoktor.de
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