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    Samstag, 6. August 2016

    diabetisches Fußssyndrom

    diabetisches Fußssyndrom

    diabetisches Fußssyndrom

    diabetisches Fußssyndrom

    diabetisches Fußssyndrom


    Beim diabetischen Fuß-Syndrom handelt es sich um eine gefürchtete Spätkomplikation, die im Rahmen eines über Jahre hinweg unzureichend therapierten Diabetes mellitus auftreten kann. Im Verlauf eines DFS können sich an den Füßen Geschwüre bilden, so genannte Ulcera, die sich ausdehnen und im schlimmsten Fall zur Amputation der unteren Gliedmaßen führen.

    Diabetiker tragen im Vergleich zu Nicht-Diabetikern ein 15fach erhöhtes Amputationsrisiko. In Österreich werden derzeit jährlich 3.000 Amputationen bei Diabetikern durchgeführt. Ein Großteil dieser Fälle ließe sich allerdings durch geeignete Maßnahmen (konsequente Vorbeugung und Pflege) sowie frühe Behandlung durch Expertinnen und Experten vermeiden. Die beste Vorbeugung ist ein gut eingestellter Blutzuckerstoffwechsel.
    In Österreich sind derzeit etwa 300.000 Menschen von Diabetes mellitus betroffen, bis zum Jahr 2050 lassen sich aber Zuwachsraten bis zu 50 Prozent errechnen. Die Diagnose "Diabetes Typ 2" wird gegenwärtig in immer jüngeren Jahren gestellt - mit der Konsequenz, dass auch die zu erwartenden Spätfolgen immer jüngere Patienten treffen. Etwa jeder Vierte Diabetiker ist zumindest einmal in seinem Leben mit einem DFS konfrontiert, wobei Patienten in weiterer Folge lebenslang Hochrisikopatienten für weitere Läsionen bleiben.

    Warum kommt es zu einem diabetischen Fußsyndrom?

    Das Risiko für ein diabetisches Fußsyndrom steigt, je länger der Diabetes mellitus besteht und je unzureichender der Blutzucker langfristig eingestellt ist. Das diabetische Fuß-Syndrom ist auf zwei Folgeerkrankungen eines jahrelangen Diabetes zurückzuführen:
    ·         die diabetische Nervenstörung (Polyneuropathie, PNP)
    ·         die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)
    Eine jahrelang unzureichende Blutzuckereinstellung führt zum Auftreten einer diabetischen Nervenstörung (Polyneuropathie), von der 50 bis 60 Prozent aller Diabetikerinnen und Diabetiker betroffen sind Bei diesen Patienten sind die Nerven durch die Zuckerkrankheit geschädigt, sie nehmen Schmerzen an den Füßen nur noch eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr wahr. An Fußbezirken, die vermehrtem Druck ausgesetzt sind, bilden sich schmerzlose Fußläsionen (Ulcera).
    Ein weiteres Problem stellt die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) dar, eine Durchblutungsstörung in den Beinen, die zum Absterben von Gewebe (Nekrosen) führt. Diese umgangssprachlich auch als "Raucherbein" bezeichnete schmerzhafte Durchblutungsstörung, die sich isoliert bei zehn bis 20 Prozent der Diabetiker zeigt, gestaltet die Wundversorgung oftmals schwierig.
    Von der kombinierten Form (PNP und PAVK) dieser beiden Symptomenkomplexe sind 20 bis 30 Prozent aller Diabetiker betroffen. Dabei wird die Diagnose einer PAVK oftmals erst sehr spät gestellt, da die diabetische Polyneuropathie die Schmerzhaftigkeit verschleiert.

    Wie macht sich ein DFS bemerkbar?

    Bei der PNP finden sich schmerzlose Ulzera an typischen Stellen der Fußsohle mit meist ausgeprägtem umliegendem Hornhautwall. Vor Auftreten des sichtbaren Geschwürs sind an diesen Stellen massive Hornhautschwielen mit kleinen Einblutungsbezirken wahrzunehmen. Insgesamt erscheint das Bein rosig, warm und trocken. Im Rahmen der Polyneuropathie entwickelt sich auch eine Veränderung im Fuß-Skelett, die in ausgeprägten Fußskelett-Deformierungen resultieren kann und dadurch wiederum das Entstehen von druckbedingten Ulzera begünstigt. Als weitere Folge der PNP findet man lokale Verminderungen im Knochenmineralsalzgehalt des Fußes, mit der Konsequenz schmerzloser Frakturen und nachfolgendem Zusammenbruch des natürlichen Fußgewölbes (sog. Charcot Fuß).

    diabetisches Fußssyndrom


    Sowohl durch PNP als auch durch PAVK bedingte Läsionen können bakteriell infiziert werden. Die Folgen einer zusätzlichen Entzündung können schwerwiegend sein: Bedingt durch das bei PNP auftretende Unvermögen, Schmerzen zu spüren, können Entzündungen sehr weit fortschreiten und bereits Knochen und Gelenke betreffen. Eine antibiotische Therapie ist dann nicht mehr in allen Fällen erfolgreich, sodass eine Amputation drohen kann.
    Durch eine PAVK bedingte Läsionen schreiten zur Körpermitte hin fort und zeigen sich als Nekrosen, die feucht oder trocken sein können. Das Bein ist in diesen Fällen bläulich (livid) und kalt. Als Vorboten der Mangeldurchblutung empfinden Patienten oftmals Wadenschmerzen, wobei jene Gehstrecke, die ohne Schmerzen zurückgelegt werden kann, immer weiter abnimmt (Claudicatio intermittens, Schaufensterkrankheit).
    Noch gravierender zeigt sich eine Infektion bei PAVK-bedingter Läsion, da aufgrund der Mangeldurchblutung keine ausreichend hohe Antibiotika-Dosis an den Zielort vordringen kann.

    Welche Maßnahmen sind zu setzen?

    Die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung eines DFS ist eine zumindest einmal jährliche Untersuchung (Screening) auf Polyneuropathie und periphere arterielle Verschlusskrankheit. Einfache und rasche Untersuchungen können die Diagnose einer PAVK und/oder PNP stellen und durch Aufklärung sowie geeignete Maßnahmen, auch in Schulungskursen, den richtigen Umgang mit betroffenen Beinen vermitteln.
    Mithilfe eines Stimmgabeltests, der zeigt, wie gut Vibrationen wahrgenommen werden,
    eines Monofilament-Tests, der Auskunft über die Berührungs- und Druckempfindlichkeit gibt, sowie eines Tests zum Kälte-Wärme-Empfinden (Tip therm) kann eine PNP verifiziert werden und in der Folge bei Bedarf adäquates Schuhwerk verordnet werden (Konfektionsschuhe mit diabetischer Innenzurichtung oder Orthopädische Schuhe).
    Trotz des Unvermögens, Schmerzen als solche wahrzunehmen, geben viele Patienten mit PNP an, vor allem in der Nacht brennende, stechende Beinschmerzen zu fühlen. Dieses Missempfinden sollte unbedingt ernst genommen und behandelt werden. Hierfür stehen mittlerweile zahlreiche Medikamente zur Verfügung (Amitryptlin, Gabapentin, Pregabalin). Einen wichtigen Betrag zur Reduktion der Schmerzsymptomatik stellt die Verbesserung der Blutzuckereinstellung dar.
    Das einfache Tasten der beiden Fußpulse ermöglicht den Ausschluss einer bedrohlichen Mangeldurchblutung. Weiterführende Blutdruckmessungen an den Beingefäßen ( Doppler-Ultraschall), Duplex-Ultraschall oder Magnetresonanz-Untersuchungen der Gefäße ermöglichen in weiterer Folge das Festlegen der notwendigen Eingriffe: Aufdehnung von Engstellen in den Beingefäßen mit Hilfe eines Katheters (Angioplastie) bzw. Bypass-Operation an den Beingefäßen (vor allem bei Gefäßveränderungen, die weite Strecken betreffen).

    Die Maßnahmen bei DFS können wie folgt zusammengefasst werden:

    ·         Abklärung der Durchblutungssituation und ggf. Wiederherstellung der Durchblutung
    ·         Röntgenuntersuchung, weiterführende Magnetresonanz-Untersuchungen
    ·         Keimabstrich und entsprechende Antibiotika-Gabe
    ·         Druckentlastung des entsprechenden Beines durch Vorfuß/Fersen-Entlastungsschuh, Stützkrücken oder Rollstuhl
    ·         Wundversorgung mittels geeigneter Verbandsstoffe (Wundmanagement)
    ·         Chirurgische Sanierung der Entzündungsherde, Knochenentfernungen, Minimalamputationen falls erforderlich
    ·         Regelmäßige Fußkontrolle durch geschulte Personen (diabetisch versierte Ärzte/Schwestern)

    Wie kann man einem DFS vorbeugen?

    Die beste Vorsorgemaßnahme ist die tägliche Selbstkontrolle beider Beine auf:
    ·         Rötungen, Schwellungen, Druckstellen, trockene, rissige Haut
    ·         Hornhautschwielen
    ·         aufgequollene Hautbezirke (zwischen den Zehen)
    ·         offene Stellen an den Fußsohlen oder Blauverfärbungen von Zehen/Fersen
    Weitere Vorsichtsmaßnahmen, die Sie berücksichtigen sollten:
    ·         Vermeiden Sie es, barfuß zu gehen.
    ·         Trocknen Sie die Zehenzwischenräume stets gründlich ab.
    ·         Verzichten Sie bei der Fußpflege auf Hornhautraspel und spitze Schere. Lassen Sie sich von professionellen Fußpflegern (Podologen) unterstützen.
    ·         Kontaktieren Sie bei Verletzungen oder Läsionen diabetische Fußambulanzen oder Ärztinnen und Ärzte mit Erfahrung bei der Behandlung eines DFS. Warten Sie keinesfalls zu!


      Autoren:
                  Dr. Evelyn Fließer-Görzer, Fachärztin für Innere Medizin, 
                  Diabetes und Stoffwechselerkrankungen     





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