Typ-1-Diabetes ist nicht heilbar. Als
erster Mensch erhält ein vierjähriger Australier nun aber eine künstliche
Bauchspeicheldrüse, die den Umgang mit der Krankheit zumindest erleichtern
soll.
Ein vierjähriger Junge in Australien hat
als erster Mensch weltweit eine künstliche Bauchspeicheldrüse erhalten. Wie das
Gesundheitsministerium des Bundesstaates Western Australia mitteilte, bekam der
junge Diabetes-1-Patient Xavier Hames das Gerät, das fünf Jahre lang in
klinischen Tests erprobt worden war. Die künstliche Bauchspeicheldrüse, die ihn
vor gefährlicher Unterzuckerung bewahrt, wurde nicht in Xaviers Körper
implantiert, sondern ist durch eine Reihe von Schläuchen unter seiner Haut mit
dem Organismus des Jungen verbunden.
Xavier Hames: Typ-1-Diabetiker Junge erhält künstliche Bauchspeicheldrüse |
"Die Technologie ahmt die biologische
Funktion der Bauchspeicheldrüse nach, um niedrige Blutzuckerspiegel
vorherzusehen und die Zufuhr von Insulin zu stoppen", erläuterte das
Gesundheitsministerium. "Das verhindert die ernsthaften Folgen eines
niedrigen Blutzuckers wie Koma, Anfälle und möglichen Tod." Wann der
Eingriff vorgenommen wurde, wurde nicht mitgeteilt.
Typ-1-Diabetes führt unbehandelt zum Tod
Wie Xaviers behandelnder Arzt Tim Jones
vom Prinzessin-Margaret-Kinderkrankenhaus in Perth erklärte, kommen
Unterzuckerungen bei Diabetes-1-Patienten häufig nachts im Schlaf vor, so dass
sie oft nicht rechtzeitig auf die Gefahr reagieren können. Die künstliche
Bauchspeicheldrüse sorge dafür, dass die Insulinpumpe des Patienten bei einer
drohenden Unterzuckerung rechtzeitig die Zufuhr des Blutzucker senkenden
Insulins stoppe. "Dies in Verbindung mit der Tatsache, dass die Pumpe
automatisch wieder Insulin ausschüttet, wenn sich der Blutzuckerspiegel erholt,
ist ein echter medizinischer Durchbruch", fügte Jones hinzu.
Bei Typ-1-Diabetes, der meistens schon im
Kindes- oder Jugendalter beginnt, kann die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr
produzieren. Das lässt den Blutzuckerspiegel unkontrolliert ansteigen, was
unbehandelt zum diabetischen Koma und schließlich zum Tod führen würde.
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