Wussten Sie, dass Sie Ihr Diabetes-Risiko mit verantwortungsvoller
Darmpflege senken können? Forscher stellten fest, dass das Diabetesrisiko umso
kleiner wird, je ausgeglichener sich die Zusammensetzung der Darmflora
gestaltet. Achten Sie daher auf einen gesunden Darm und auf eine harmonische
Darmflora und senken Sie auf diese Weise Ihr Diabetes-Risiko.
Diabetes Mellitus: Diabetes durch kranke Darmflora |
Zustand der Darmflora ist ein Diagnose-Kriterium für Diabetes
Eine Unausgeglichenheit der
Darmflora (Dysbiose)
könnte Mitursache oder auch Auslöser für einen Typ-II-Diabetes sein, so eine aktuelle Studie, die im
Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde.
Die Forscher stellten fest, dass
ein Ungleichgewicht zwischen nützlichen und schädlichen Darmbakterien ein wichtiger Faktor bei der
Diabetes-Frühdiagnose sein könnte, da sich die Dysbiose offenbar bereits vor Ausprägung der
typischen Diabetes-Symptome zeige.
Das richtige Darmbakterien-Verhältnis
Der menschliche
Gastrointestinaltrakt (GI) enthält bis zu 100 Milliarden Bakterien, die
zusammen etwa 1,5 Kilogramm auf die Waage bringen. Wichtig ist jedoch, dass
sich in unserem Magen-Darm-Bereich nicht irgendwelche Bakterien tummeln.
Es sollten dort bevorzugt die sog.
nützlichen Bakterien leben. Sobald der Anteil der nützlichenDarmbakterien 80
Prozent übersteigt, spricht man von einem guten Darmbakterien-Verhältnis. Die
schädlichen (pathogenen) Bakterien können 20 Prozent betragen. In dieser Menge
können sie von den nützlichen Bakterien gut in Schach gehalten werden und
entwickeln kein schädliches Potential.
Die nützlichen Darmbakterien
stärken das Immunsystem
Der Nutzen "guter" Bakterien
übersteigt die blosse Unterstützung der Verdauung,
die für einen optimalen Gesundheitszustand ja allein schon extrem wichtig ist.
Zusätzlich stehen die nützlichen Bakterien in einem engen Wechselverhältnis mit
anderen Faktoren unseres Immunsystems.
So sorgen sie beispielsweise dafür,
dass so genannte "Killerzellen" freigesetzt werden, die dann an jene
Punkte des Körpers transportiert werden, wo sie nötig sind, um entartete Zellen
oder Krankheitserreger zu eliminieren.
Gerät das Verhältnis der Darmbakterien
aus dem gesunden Gleichgewicht, kann unser Immunsystem und somit auch unser
Wohlbefinden ganz massiv unter der Dysbiose leiden.
Diabetiker leiden an einer irritierten Darmflora
Forscher der Universität von
Kopenhagen zeigten, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes eine Darmflora aufwiesen,
in der eine besonders hohe Anzahl schädlicher Darmbakterien zu finden war.
In dieser Studie wurden 345
Chinesen untersucht. Darunter waren 171 Typ-2-Diabetiker. Die Diabetiker litten
stärker an einer Darmfloraverschiebung als die gesunden Menschen.
Ähnlich verhielt es sich bei einer
weiteren Untersuchung mit dänischen Diabetikern.
US-amerikanische Forscher stellten
überdies fest, dass eine ungesunde Darmflora nicht nur das Risiko für DiabetesTyp 2 erhöht. Auch die Gefahr, an der Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1 zu erkranken, steigt
mit einer Dysbiose offenbar deutlich an.
Diabetes Typ 1 durch
Darmflorastörung
Die US-Forscher analysierten Daten
von 33 Kindern aus Finnland und Estland, die (genetisch bedingt) ein erhöhtes
Risiko für Diabetes Typ 1 aufwiesen.
Im Gegensatz zu Diabetes Typ 2
tritt Typ 1 in der Regel schon in jungen Jahren auf.
Die Wissenschaftler begleiteten die
Kinder von deren Geburt bis zum dritten Lebensjahr. Bei denjenigen Kindern, die
im Laufe dieser Zeit Diabetes Typ 1 entwickelten, nahm ein Jahr vor Beginn der
eigentlichen Erkrankung die Bakterienvielfalt im Darm um ein Viertel ab.
Auch wenn die Zusammensetzung der
Darmbakterien von Mensch zu Mensch stark variiert, ist sie bei jedem Individuum
jedoch eigentlich relativ konstant. Bei den Diabetes Typ 1-Patienten aus
besagter Studie beobachteten die Forscher jedoch nicht nur die Abnahme der
Diversität in der Darmflora.
Gleichzeitig nahm der Anteil der
gutartigen Darmbakterien ab, derjenige der schädlichen jedoch zu.
Das liess den Rückschluss zu, dass
eine Dysbiose auch mit der Entstehung von Diabetes Typ 1 in Verbindung steht.
Es könnte also durchaus möglich
sein, mit Hilfe von Probiotika die Entstehung von beiden
Diabetesarten hinauszuzögern oder gar zu verhindern.
Sanieren Sie Ihre Darmflora!
Noch kümmert sich die Schulmedizin nicht wirklich um das
Gleichgewicht von nützlichen und schädlichen Bakterien im Verdauungssystem.
Sehr häufig werden Antibiotika verschrieben, welche die Darmflora
bekanntlich zerstören bzw. aus dem Gleichgewicht bringen.
Antibiotika ähneln einer Chemotherapie.
Genau so wie bei einer Chemotherapie nicht nur die bösen Zellen vernichtet
werden, sondern auch die gesunden Körperzellen, so zerstört ein Antibiotikum
auch nicht nur die bösen Bakterien, sondern die guten gleich mit.
Problematisch ist hier, dass sich nach einer Antibiotika-Therapie
die schädlichen Darmbakterien schneller erholen als die nützlichen, so dass sie
den Darm bereits grösstenteils besiedelt haben, wenn die nützlichen wieder
auftauchen.
Die nützlichen Darmbakterien finden dann jedoch keinen Platz mehr
und überlassen den schädlichen Darmbakterien das Feld.
Aus diesem Grund empfiehlt sich nach einer Antibiotika-Therapie
grundsätzlich die Sanierung der Darmflora mit einem probiotischen Präparat.
Auf diese Weise siedelt man die guten Darmbakterien an, noch bevor
sich die schädlichen erholt haben.
Leider verordnen nur wenige Schulmediziner nach einer
Antibiotika-Therapie probiotische Präparate zum Aufbau der Darmflora. Meist
bleibt es dem Patienten selbst überlassen, sich zu informieren und sich dann um
seine Darmflora zu kümmern.
Wie man
schädliche Darmbakterien los wird
Nun ist eine Antibiotika-Therapie aber nicht der einzige Faktor,
der die nützlichen Darmbakterien vertreibt und die schädlichen fördert.
Stress und eine ungesunde Ernährung mit viel Zucker, Fastfood und raffinierten Kohlenhydraten, mit
vielen tierischen Produkten bei gleichzeitig geringem Obst- und Gemüseverzehr
schaffen ein Milieu im Verdauungssystem, in dem sich die nützlichen
Darmbakterien nicht mehr zu Hause fühlen – die schädlichen aber sehr wohl.
Eine gesunde
basenüberschüssige Ernährung schafft
jedoch die Grundlage dafür, dass sich die guten Darmbakterien gerne in unserem
Verdauungssystem aufhalten. Erst wenn diese Basis geschaffen ist, können wir
Massnahmen ergreifen, um die schädlichen Darmbakterien zu vertreiben.
Nachfolgend einige Tipps zur Vertreibung der schädlichen
Darmbakterien:
·
Knoblauch: Knoblauch entgiftet und liefert gleichzeitig den
nützlichen Darmbakterien Nahrung. Allerdings wirkt Knoblauch nur, wenn er roh
verzehrt wird. Manche Menschen mischen Knoblauch mit Honig,
um ihn geschmackvoller zu machen und besser essen zu können.
·
Pfefferminzöl: Viele Menschen schwören bei
Magenproblemen auf
Pfefferminzöl. Die wenigsten aber wissen, dass dieses Öl überdies pathogene
Bakterien vernichten kann, ohne dabei auf Seiten der nützlichen Kulturen
Kollateralschäden zu verursachen. Pfefferminzöl kann seine Wirkung gegen
schädliche Bakterien jedoch nur entfalten, wenn es bis in den Dünndarm gelangen
kann. Um dies zu erreichen, sollte das Pfefferminzöl in magensaftresistenten
Kapseln eingenommen werden. Derartige Kapseln stellen sicher, dass alles, was
sich in ihnen befindet, im intakten Zustand durch den Magen gelangt und die
Inhaltsstoffe erst und ausschliesslich im Darm freigesetzt werden.
·
Oregano-Öl: Sie können aber auch auf Oreganoöl
zurückgreifen. Details zum Oreganoöl finden Sie hier: Oreganoöl.
·
Lapacho-Extrakt: Lapacho-Extrakt (= Pau
D`Arco-Extrakt) wäre eine andere hervorragende Wahl, um den Körper von
Schadbakterien zu reinigen. Die beiden letztgenannten Möglichkeiten wirken
zudem gegen Pilze, womit sie auch bei Candidainfektionen verwendet werden
können.
·
Bentonit: Ein weiteres gutes Mittel zur
Entgiftung, ist Bentonit. Bentonit kann
Toxine aller Art aus dem Organismus befördern. Aber es kann auch dazu genutzt
werden, um schädliche Darmbakterien mittels Adsorption zu eliminieren.
Gleichzeitig schafft Bentonit ein angenehmes Darmmilieu, in dem sich die
nützlichen Darmbakterien gerne ansiedeln.
·
Probiotika: Wichtig ist darüber hinaus, über
mehrere Wochen bis zu drei Monate hinweg nützliche Bakterien einzunehmen. Dies
gelingt, indem Sie fermentierte Lebensmittel essen (rohes Sauerkraut, rohe
milchsauer vergorene Säfte, Brottrunk etc.) oder probiotische Präparate zu sich
nehmen.
Probiotische Präparate in magensaftresistenten Kapseln sind natürlich deutlich effektiver als fermentierte Lebensmittel, da die Zahl der im Darm ankommenden nützlichen Bakterien mit den Kapseln sehr viel höher ist. Bei fermentierten Lebensmitteln wird ein Teil der Bakterien bereits im Magen durch die Magensäure eliminiert.
Probiotische Präparate in magensaftresistenten Kapseln sind natürlich deutlich effektiver als fermentierte Lebensmittel, da die Zahl der im Darm ankommenden nützlichen Bakterien mit den Kapseln sehr viel höher ist. Bei fermentierten Lebensmitteln wird ein Teil der Bakterien bereits im Magen durch die Magensäure eliminiert.
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Quellen:
- Qin,
J. et
al., "A
metagenome-wide association study of gut microbiota in type 2 diabetes", Nature 490, 55-60 (04 October 2012),
(Eine metagenom-weite Assoziationsstudie der Darmflora bei Typ-2-Diabetes)
[Quelle als PDF]
- "Gut
Bacteria Could Play Key Role in Development of Type 2 Diabetes"
ScienceDaily, Sep. 26, 2012 (Darmbakterien könnten eine Schlüsselrolle bei
der Entwicklung von Diabetes Typ 2 spielen.) [Quelle als PDF]
- Dr.
Aleksandar D. Kostic et al., “The Dynamics of the Human Infant Gut Microbiome in
Development and in Progression toward Type 1 Diabetes.”, Cell
Host & Microbe, Februar 2015, (“Die Dynamik des
Darmmikrobioms bei Kleinkindern in Entwicklung und Progression hin zu
Diabetes Typ 1”)
- Pedersen
O et al., Human gut microbes impact host serum metabolome and
insulin sensitivity. Nature,
2016, (Menschliche Darmbakterien beeinflussen Gesamtstoffwechsel des
Menschen und Insulinsensitivität) (Quelle als PDF)
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